Schläfertypen

Bauchschläfer, Rückenschläfer, Seitenschläfer - besondere Anforderungen

Jeder Schläfertyp hat besondere Anforderungen an das Schlafequipment. Beim Kauf einer Matratze, eines Kissens oder eines Lattenrostes sollten Sie diesen wichtigen Aspekt nicht außer Acht lassen. Während sehr wenige Menschen auf dem Bauch schlafen, bevorzugen die meisten Menschen die Rückenschläfer- oder Seitenschläferposition. Doch was sind eigentlich die Unterschiede und wie wirken sich diese Unterschiede auf die Auswahl und schließlich den Kauf der richtigen Matratze aus?

Bauchschläfer

Fangen wir mit den Bauchschläfern an: Circa 12 bis 15 Prozent der Bevölkerung sind Bauchschläfer. Damit steht diese Gruppe der Schläfertypen vor einem großen Problem, denn es gibt kaum Matratzen, die speziell für sie hergestellt werden. Ein weiteres großes Problem: Der Ruf dieser Art zu schlafen. Lange haben Ärzte und Orthopäden von dieser Schlafposition abgeraten, denn sie birgt viele Gefahren für die Gesundheit, wenn der Körper nicht richtig gestützt und entlastet wird. In der Bauchschläferposition liegt ein großer Teil des Gewichts auf den inneren Organen, das stellt eine große Belastung für den Körper dar. Außerdem wird die Wirbelsäule nicht optimal gestreckt, weil Bauchschläfer den Kopf anwinkeln, um frei atmen zu können. Damit ist die gerade Position, die die Wirbelsäule während des Schlafs annehmen sollte, nicht mehr gewährleistet.

Mit dem heutigen neuen Wissen verbreitet sich die Annahme, dass man mit dem richtigen Schlafequipment auch in der Bauchschläferposition gesund schlafen kann. Das richtige Bett gewährleistet  gesunde Haltung während des Schlafs. Die jüngere Forschung zeigt: Die Bauchschläferposition bringt auch Vorteile. Bei günstiger Lagerung des Körpers kann die Bauchschläferposition dazu führen, dass die Atmung verbessert wird und das Risiko einer Schlafapnoe (Aussetzer beim Luftholen) reduziert wird. Außerdem soll diese Schlafposition dazu führen, dass man angenehmer träumt. Somit erfährt diese Schlafposition heute eine weitgehende Akzeptanz in der Gesellschaft und ist bei bestimmten Symptomen auch konkret gefordert.

Eine Bauchschläfermatratze sollte also die folgenden Voraussetzungen erfüllen, um Ihnen das beste und gesündeste Schlaferlebnis liefern zu können:

Zunächst einmal ist wichtig, dass ein ausreichender Widerstand im Bauch- und Lendenwirbelbereich herrscht, weil ein großer Teil des Körpergewichts auf diesem Bereich liegt. Es muss also eine ausreichende Stützfunktion der Matratze geben, welche durch eine mittelharte Oberfläche gewährleistet wird. Außerdem muss die Oberfläche den Druck verteilen können und keinen Widerstand leisten. Hier kann man die Matratzen aus Visco-Schaum und Gel ausschließen, weil diese in der Oberfläche zu weich und im Kern zu hart sind. Matratzen aus Kaltschaum oder Latex hingegen sind hier passend, weil sie eine hohe punktuelle Elastizität und Flexibilität aufweisen. Hier kommen wir zu einem anderen wichtigen Punkt: die Punktelastizität. Die hohe Punktelastizität einer Matratze wird vor allem durch Federkerne und einer Kaltschaumschicht gegeben. Deswegen sind Taschenfederkernmaztratzen mit einzeln gelagerten und fein abgestimmten Taschenfedern, sowie verschiedenen Einschnitten in die Kaltschaumoberfläche die beste Wahl für die Bauchschläfer. Außerdem sollte man darauf achten, dass eine Zonierung der Matratze in 7-Zonen vorhanden ist, weil solche dann im Bauchbereich härter und in den anderen Bereichen weicher gestaltet sind.

Rückenschläfer

Die gesündeste Schlafposition ist bekanntlich die Rückenschläferposition. Doch auch hier gilt: Diese Art zu schlafen ist nur dann gesund, wenn der Körper entsprechend unterstützt wird. Der Rückenschläfer liegt optimalerweise so:

  • So flach wie möglich
  • Weder Kopf noch Beine dürfen in erhöhter Position liegen
  • Wirbelsäule ist optimal gelagert
  • Im unteren Rückenbereich und im Schulterbereich sollte man etwas tiefer in die Matratze einsinken

Diese Liegeeigenschaften für einen gesunden Schlaf unterstützen Sie am besten durch eine Matratze, die eine flexible Gestaltung aufweist. Der Körper sollte im Bereich des schweren Beckens in die Matratze einsinken können und im Bereich der Brust von der Matratze gestützt werden. So liegen Sie nicht nur bequem, Sie wirken außerdem der Bildung eines Hohlkreuzes entgegen. Als Rückenschläfer sollten Sie außerdem besonders darauf achten, dass Ihre Wirbelsäule eine gesunde Position einnimmt. Dafür darf die Matratze weder zu hart noch zu weich sein. Bei einer zu weichen Matratze kann die Wirbelsäule nicht optimal durchhängen und ist gekrümmt. Bei einer zu harten Matratze kann der Körper nicht optimal in die Matratze einsinken. Auch dies führt zu einem Knick in der Wirbelsäule und somit zu einer ungesunden Schlafposition. Die Wirbelsäule entspannt am besten bei einer Matratze, die den Körper im Bereich des Lendenwirbels stützt und dabei das Becken nicht durchhängen lässt.

Matratzentypen für Rückenschläfer

Für Rückenschläfer bieten Kaltschaum- und Naturlatexmatratzen optimale Eigenschaften. Wichtig ist zunächst einmal, dass Sie den Aufbau Ihrer Wunschmatratze genau kennenlernen. Ihre Matratze sollte einen variablen Härtegrad aufweisen und in Liegezonen eingeteilt sein. Die Oberfläche sollte nicht ganz fest sein, dafür aber hohe Punktelastizität aufweisen. Eine Einteilung in Liegezonen ist von Vorteil, weil sich diese Matratzen der Körperform anpassen und den Nacken-und Lendenwirbesäulenbereichen die nötige Unterstützung geben. Bei Kaltschaum- und Naturlatexmatratzen oder auch Viscoschaummatratzen ist die Anpasssungsfähigkeit und die Punktelastizität sehr hoch. Das gibt die Unterstützung an den Stellen, wo sie benötigt wird. Wenn Sie ein Rückenschläfer sind der lieber etwas fester schläft, dann eignet sich eine Federkernmatratze. Federkernmatratzen sind von der Anpassungsfähigkeit und der Punktelastizität her nicht so optimal wie Kaltschaum- und Naturlatexmatratzen.

Welche Matratzen sind für Rückenschläfer nicht geeignet?

Folgende Matratzen sollten Sie nicht auswählen, wenn Sie als Rückenschläfer gesund schlafen möchten:

Latexmatratzen aus synthetischem Latex
  • Die nötige Unterstützung besonders im Brust-Lendenwirbelbereich ist nicht gegeben, weil man sehr leicht liegt und tief in die Matratze einsinkt
  • Alternative: Kaltschaum-oder Naturlatexmatratzen
Matratzen, die zu weich oder zu hart sind
  • Wirbelsäule ist gekrümmt
  • Alternative: Matratzen, die variable Härtegrade aufweisen oder mittelhart sind
Wenn Sie gern weicher schlafen, dann keine Federkernmatratze
  • Diese gibt in Belastungsbereichen nicht optimal nach

Seitenschläfer

Auch die Seitenschläferposition bringt Vorteile, wenn man diese – wie auch schon zuvor – richtig unterstützt.
Die Seitenlage entspannt und entlastet vor allem die Wirbelsäule. Sie kann in dieser Lage ihre optimale Position einnehmen. Diese Lage reduziert außerdem die Chance zu schnarchen und vermindert das Risiko einer Schlafapnoe.

Der Seitenschläfer liegt mit den Armen dicht am Körper oder nach vorne abgewinkelt. Die aufliegende Schulter und das Becken drücken sich in die Matratze. Es herrscht hier also ein besonders hoher Druck auf die Matratze. Deshalb muss der Körper hier besonders stabilisiert werden, da die Wirbelsäule sich beim Liegen sonst leicht krümmt und somit nicht die optimale Wirbelsäulenform annimmt. Im Bereich der Schulterpartie und im Beckenbereich sollten Sie so stark in die Matratze einsinken, dass die Wirbelsäule möglichst gerade und stabil in der Seitenlage gelagert ist. Vor allem bei breiteren Schultern ist das ein wichtiger Aspekt, denn diese müssen stärker in die Matratze einsinken können, um die Wirbelsäule in eine stabile Form zu bringen. Die Matratze muss sich also der Hüfte und den Schultern anpassen und den Druck aus diesen Stellen nehmen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Härtegrad der Matratze. Die Matratze darf nicht zu hart sein, weil dies dazu führt, dass sich die Wirbelsäule krümmt. Das führt dann wiederum zu Rückenbeschwerden. Die Matratze darf aber auch nicht zu weich sein, weil Becken- und Schulterbereich sonst zu tief in die Matratze einsinken und die Wirbelsäule sich in Richtung Matratze biegt. Auch das führt dann zu Rückenbeschwerden.

 

Matratzentypen für Seitenschläfer

Welche Matratze ist nun für Seitenschläfer geeignet? Welche Anforderungen muss die Matratze erfüllen?

Die optimale Matratze für Seitenschläfer sollte eine hohe Punktelastizität und einen variablen Härtegrad aufweisen. Dadurch wird die Wirbelsäule entlastet und in die richtige Form gebracht. Außerdem wacht man dann nicht mehr mit Rückenschmerzen auf.

Die Oberfläche der Matratze sollte elastisch und im Schulterbereich weich sein. So sinkt die Schulter optimal in die Matratze ein und die Wirbelsäule ist richtig gelagert. Außerdem wird damit Gegendruck auf den Körper vermieden und es entstehen keine Druckstellen.

Geeignete Matratzentypen sind vor allem Naturlatexmatratzen in verschiedenen Härtegraden und eingeteilt in 7 Zonen. Diese weisen eine sehr hohe Punktelastizität auf und die Härtegrade orientieren sich am Körpergewicht. Sie sollten also die Matratze auswählen, die den richtigen Härtegrad für ihr Körpergewicht aufweist. Die 7 Liegezonen sind auf die jeweiligen Körperregionen abgestimmt. Die Matratze stützt und gibt an den nötigen Stellen nach und sorgt dafür, dass der Körper eine gesunde Haltung einnimmt.

Eine weitere geeignete Matratzenart ist die spezielle Naturlatexmatratze mit homogener Stütze im Beckenbereich. Diese Matratzen verfügen über eine spezielle punktelastische Schulterabsenkung für Seitenschläfer sowie für Menschen mit Wirbelsäulenproblemen und Menschen mit Arthrose. Außerdem stabilisieren sie die Bandscheiben.

 

Welche Matratzen sind für Seitenschläfer nicht geeignet

Folgende Matratzen sollten Sie nicht auswählen, wenn Sie als Seitenschläfer gesund schlafen möchten:

Matratzen mit gleichmäßigem Härtegrad und ohne besondere Komfortzonen
  • Dadurch wird die Wirbelsäule nicht stabilisiert und kein Gegendruck erzeugt
  • Die Wirbelsäule ist destabilisiert
  • Becken und Schultern sind eingequetscht
Schaumstoffmatratzen, mit ganzflächiger Elastizität
  • Bei Seitenschläfern ist keine ganz-oder großflächige Elastizität nötig, sondern hohe Punktelastizität, damit die Wirbelsäule optimal gelagert ist